Durch Sparen mehr Last auf euren Schultern – WIPR-Forum zur Finanzlage der UHH
Wie ihr vermutlich schon mitbekommen habt, spitzt sich die prekäre Finanzlage der UHH weiter zu. Deshalb möchten wir euch am 11.06.2025 von 10 bis 12 Uhr zu einem WIPR-Forum einladen, um euch über die Hintergründe und den aktuellen Stand der Diskussion zu informieren und einen Austausch über Handlungsoptionen zu ermöglichen.
Der Anlass: Es begann im vergangenen Jahr mit 3 % Vorwegabzug für IT-Security und Digitalisierungsprojekte. Dann verrechnete die Stadt den vertraglich zugesicherten jährlichen Aufwuchs des Universitäts-Budgets von 2 % kurzerhand mit der städtischen Zusage zur Deckung der Tarifsteigerungen – Inflationsausgleich ade.
Die verstetigten Zuschüsse des Bundes (ZSL – Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken) fließen seit Jahren in den Strukturerhalt sowie in den Ausgleich strukturell bedingter Defizite, ohne diese vollständig auffangen zu können.
Das ging solange gut, wie die Universität über Rücklagen verfügte. Deren Abbau machte die Stadt Hamburg allerdings zur Bedingung dafür, die Zuwendungen an die gestiegenen Bedarfe der Universität anzupassen. Nun ist es so weit: Die Rücklagen sind aufgebraucht und die Kosten allenthalben gestiegen, aber eine Anpassung der städtischen Zuwendungen ist nicht in Sicht.
Wie mit dieser misslichen Lage umgegangen werden soll, ist noch umstritten. Das Präsidium der Universität setzt derzeit auf "Bewirtschaftungsmaßnahmen": Die Fakultäten werden vor die Aufgabe gestellt, ca. 4.5 % ihrer Budgets einzusparen, ohne auf der anderen Seite des Gleichheitszeichens, nämlich bei den geforderten Leistungen, entlastet zu werden. Jedem ist klar: Diese Gleichung wird nicht aufgehen. Wenn nun Stellen vakant gehalten und Elternzeiten oder Arbeitszeitreduzierungen etc. nicht durch Vertretungen aufgefangen werden, wie soll dann der Lehrbetrieb, die Forschung, die Betreuung von Bachelor- und Masterarbeiten etc. auf gleichem Niveau aufrechterhalten werden, wenn nicht durch Verteilung der gleichen Last auf weniger Schultern?
Die Folge ist Überlastung. Diese stellt ein Gesundheitsrisiko dar, das es zu minimieren gilt. Das Arbeitsschutzgesetz bietet dafür die Möglichkeit von Überlastanzeigen, die man beim Arbeitgeber einreicht. Weiteres zu Überlastanzeigen findet ihr hier. Eure Überlastanzeige wäre nicht die erste.
Aber müssen die Beschäftigten die Überlastung in Kauf nehmen und sich ohnmächtig einem Spardiktat fügen? Der WIPR ist der Auffassung, dass wir uns als Universität gemeinsam für die Verbesserung der Rahmenbedingungen einsetzen sollten. Dabei können wir uns u.a. an die Erfahrungen aus dem Kampf um die Zukunft aus den Jahren 2011 ff. erinnern (https://www-archiv.fdm.uni-hamburg.de/kampfumdiezukunft/www.uni-hamburg.de/kampf-um-die-zukunft.html).
Deshalb laden wir euch herzlich zu einem WIPR-Forum ein, um über die aktuelle Finanzlage der Universität, ihre Hintergründe und Folgen zu informieren und einen Austausch über Handlungsoptionen zu ermöglichen.