Klimademonstrantinnen und -demonstranten, mit Schildern in den Händen.

CEN Newsletter

Ausgabe — 11. Oktober 2023

Liebe Leserinnen und Leser,

der vergangene Juli war der Monat mit der höchsten globalen Durchschnittstemperatur seit Beginn der Datenerfassung. In Deutschland forderte die „Letzte Generation“ entsprechend die Politik mit Protestaktionen zum Handeln auf. Und ganz Deutschland diskutierte: Schadet die „Letzte Generation“ der Klimabewegung? Dr. Jan Wilkens hat die Wirkung der Proteste im Interview eingeordnet. Dr. Johannes Jarke-Neuert, CEN Direktor Prof. Grischa Perino und Henrike Schwickert veröffentlichten darüber hinaus in dieser Woche eine Studie zur Strategie von Fridays for Future.

Außerdem mit dabei: Prof. Céline Hadziioannou berichtet über die Forschung zu einem mysteriösen Ton unter dem Meer im Golf von Guinea. Ein Rückblick auf die Hamburger Küstenschutzkonferenz und neue Forschungsförderungen zu den Themen Pflanzenkohle und Regenwolken.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.

Aus der Forschung

Auf einer Demonstration halten zwei Frauen ein Tuch, auf dem
CC0

Schadet die „Letzte Generation“ der Klimabewegung?

65 Prozent der Deutschen halten den Klimaschutz für ein sehr wichtiges Thema. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung lehnen hingegen die Aktionen der „Letzten Generation“ ab. Dr. Jan Wilkens erklärt, wie die Wissenschaft die Wirkungen der Protestformen einschätzt.

Demonstrationszug durch die Stadt
T. Seger/unsplash

Dezentrale Fridays-for-Future-Strategie motiviert mehr Menschen

Die eigene Teilnahme an einer Klimademonstration hängt auch davon ab, wie groß sie sein wird. Wer eine größere Demo erwartet, geht weniger wahrscheinlich selbst hin. Dies zeigt eine Studie des Exzellenzclusters CLICCS.

Vorlesungsaal, in dem viele Kinder die Hand heben.
UHH/CEN/F. Neigenfind

6. Schülerklimakongress an der UHH: Klimaforschung und Zukunftsszenarien

Mehr als 650 Schülerinnen und Schüler folgten am 21. September der Einladung, an der Universität Hamburg die aktuelle Forschung zum Klimawandel kennenzulernen. Sie diskutierten mit Forschenden und experimentierten selbst.

Porträt Dr. Raphaela Vogel
MPI-M/Diallo

EU-Förderung für UHH-Meteorologin: Wie die Verdunstung von Regen Wetter und Klima beeinflusst

Was passiert in Wolken, wenn es regnet? Das will Dr. Raphaela Vogel erforschen. Ihre Arbeit wird nun mit einem ERC Starting Grant gefördert. Sie erhält über fünf Jahre 1,5 Millionen Euro.

Porträt Dr. Maria-Elena Vorrath
UHH/Amann

80.000 Euro für Forschungsprojekt zu innovativer Herstellung von Pflanzenkohle

Pflanzenkohle hat im Kampf gegen den Klimawandel großes Potenzial – insbesondere in der Landwirtschaft. Dr. Maria-Elena Vorrath will ein neues Herstellungsverfahren entwickeln und testen. Dafür erhält sie aus dem „Klaus Tschira Booster Fund“ 80.000 Euro.

Eine Karte von Afrika, auf der der Ursprungsort des Tons markiert ist.
UHH/CEN/C. Hadziioannou

„Als wäre im Boden eine zehn Kilometer lange Klarinette vergraben“

Seismologinnen und Seismologen rätseln seit den 1960er-Jahren über ein Signal, das unter dem Meer im Golf von Guinea entspringt. Dr. Charlotte Bruland und Prof. Céline Hadziioannou haben sich in einer Studie auf Spurensuche begeben.

Pyritkügelchen unter dem Rasterelektronenmikroskop.
Zhiyong Lin/ UHH

Rätselhafte Fossilen aus dem Wiener Untergrund entschlüsselt

Im Zuge der aktuellen U-Bahn-Bauarbeiten in Wien kamen bei Bohrungen winzige Pyrit-Röhrchen zutage. Sie geben Hinweise auf eine ungewöhnliche Methanproduktion vor elf Millionen Jahren.

Satellit im Weltraum
Pexels

Satelliten helfen bei Ermittlung der Klimasensitivität

Wie viel Wärmeenergie strahlt von der Erde zurück ins All? Das ist eine zentrale Klimagröße, über die der langwellige Rückkopplungsparameter Auskunft gibt. Ein Forschungsteam um Doktorand Florian Römer hat diesen erstmals spektral bestimmt.