Die Migrationsgeschichte befasste sich lange lediglich mit dem gesammelten Wissen über Migrant:innen. Erst in den letzten Jahren entstanden breiter gefasste wissensgeschichtliche Ansätze, die Prozesse der Wissensgenerierung jenseits akademischer Kontexte hinterfragen. Die Verbindung von Migrations- und Wissensgeschichte ermöglicht eine stärkere Fokussierung auf Wissen, das von Migrant:innen vor, während und nach der Migration erworben, übersetzt oder verworfen wurde. Zudem ermöglicht sie einen Zugang zu anderen Wissensformen wie Alltags- oder Erfahrungswissen, das mit sozialer Herkunft, Alter oder Geschlecht verbunden war.
Der Vortrag am 18. April 2023 um 18 Uhr widmet sich einem Forschungsfeld, das jüngere Ansätze der historischen Migrationsforschung und der Wissensgeschichte in einen Dialog bringt und Potenziale mit empirischen Beispielen aus dem 19. und 20. Jahrhundert illustriert, darunter der transatlantische Wissenstransfer im Forstwesen sowie die Flucht unbegleiteter Minderjähriger vor der nationalsozialistischen Verfolgung. Swen Steinberg ist promovierter Historiker und Leiter der Abteilung für Strategie und Kommunikation am German Historical Institute (GHI) in Washington, USA.
Die Veranstaltung richten sich an alle Interessierten. und wird online via Zoom übertragen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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