Jungiusstraße 9

Archivkopie: HUL Newsletter

#09 — 22. April 2022

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser des HUL-Newsletters,

der Winter neigt sich dem Ende zu und die ersten warmen Sonnenstrahlen erreichen den Universitätscampus. Das Sommersemester 2022 wird intensiv vorbereitet und alles deutet darauf hin, dass zumindest ein Großteil der Veranstaltungen vor Ort und in Präsenz durchgeführt werden kann. Die Hoffnung auf ein „New Normal“ in der Hochschullehre ist groß.

Auch der Masterstudiengang Higher Education (MHE) nähert sich inzwischen einer gewissen Normalität, nachdem er 2020/21 dauerhaft auf einen Onlinestudiengang umgestellt worden ist. Der berufsbegleitende Charakter und weite Einzugsbereich Interessierter dürften wichtige Gründe für die hohe Akzeptanz dieser Umstellung sein. Trotzdem ist es ein erklärter Wunsch aller Lehrenden und vieler Studierender, einmal jährlich ein optionales Präsenz-Event zu organisieren, zu dem MHE-Studierende und Alumni eingeladen werden. Die Pandemie hat das bis jetzt verhindert, doch auch im MHE stehen die Zeichen derzeit auf Grün: Wir freuen uns auf das Zusammentreffen in (physischer) Präsenz am 1. Juli 2022 (mehr dazu finden Sie weiter unten bei: Termine).

Die Vorfreude auf ein „New Normal“ am Campus wird allerdings getrübt durch die Nachrichten, die uns derzeit täglich aus der Ukraine erreichen. Einen Krieg in Europa haben wohl viele von uns für ausgeschlossen gehalten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am HUL sorgen sich um die betroffenen Menschen und die weiteren politischen Entwicklungen und hoffen, dass es bald Frieden und Sicherheit in den umkämpften Gebieten geben wird.

In diesem Sinne hoffen wir für die kommenden Monate auf ein gesundes, friedliches und reflektiertes Campusleben, in dem gemeinsam gelehrt, gelernt und geforscht werden kann.

Eine interessante Lektüre wünscht
Claudia Staudacher-Haase im Namen des Teams, das den Master Higher Education koordiniert und begleitet

Lehre und Qualifizierung

MASTER HIGHER EDUCATION (MHE)

Der berufsbegleitende Master Higher Education (MHE) startet im April wieder in ein neues Semester.

Dieser Online-Studiengang vermittelt forschungsorientiert weiterführende Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden der Hochschuldidaktik, insbesondere für die Arbeitsfelder in der Hochschullehre.

Der berufsbegleitende Charakter des Studiengangs und das Online-Format ermöglichen es den Studierenden, Beruf, Familie und Studium zu koordinieren. Der Studiengang Higher Education richtet sich vor allem an in der Lehre tätige Personen, die sich in Fragen der Hochschuldidaktik auf Universitätsniveau weiterqualifizieren möchten.

Die Öffnungsschritte lassen es zu, einen von vielen Seiten gewünschten Präsenztag zu planen, sodass sich Studierende, Alumni und Lehrende des MHE Anfang Juli zum Austausch in Hamburg treffen werden. Genaueres dazu und weitere Termine finden Sie in der Rubrik „Termine“.

Die nächste Bewerbungsphase für das Wintersemester 2022/23 läuft vom 01. Juni bis zum 15. Juli 2022. Wenn Sie mehr über den MHE oder das HUL erfahren und aktuelle Nachrichten erhalten möchten, besuchen Sie unsere neue Website, abonnieren Sie den HUL-Newsletter, auf dem regelmäßig neben dem MHE auch über die Forschung und die Qualifizierungsangebote am HUL berichtet wird, und folgen Sie uns auf Twitter (@HULunihh)!

HUL – WORKSHOP- UND ZERTIFIKATSPROGRAMM

Präsenzseminare und/oder Online-Workshops, Blended-Formate: Wie für die allgemeine Hochschullehre so gehen auch für das Workshop- und Zertifikatsprogramm die Türen zur Präsenzlehre langsam wieder auf. Wir alle haben in den zurückliegenden zwei Jahren viele Erfahrungen mit der digitalen Lehre gesammelt, haben ausprobiert, sind manchmal an unsere (technischen) Grenzen gestoßen und haben erkundet, welche Themen sich hervorragend fürs Digitale eignen und bei welchen Themen die analoge Präsenzlehre nur schwer zu ersetzen ist.

Alle diese Erfahrungen werden wir bei der Programmgestaltung des Sommersemesters 2022 einbeziehen und sorgfältig für jedes Angebot einzeln entscheiden, in welchem Format wir es anbieten (aktuelle Informationen dazu jeweils auf der Homepage. Dabei sollen v.a. didaktischen Kriterien im Vordergrund stehen. Und selbstverständlich werden wir auch die Wünsche unserer Dozent:innen und Teilnehmenden berücksichtigen, die sowohl didaktisch-methodisch begründet sind als auch die individuellen Bedürfnisse (nach Sicherheit, Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften usw.) beachten.

KOOPERATIONSWORKSHOP ZWISCHEN ISA UND HUL: STUDENTISCHE FORSCHUNGSGRUPPEN UNTERSTÜTZT

Im Rahmen der Exzellenzstrategie fördert die Universität Hamburg im dritten Jahr studentische Forschungsgruppen, in denen Studierende bereits während des Studiums eigene Forschungsvorhaben angehen. In Kooperation mit dem koordinierenden ISA-Zentrum (Zentrum für interdisziplinäre Studienangebote) haben wir vom HUL am Freitag, den 28.01.2022 erstmals einen dreistündigen Online-Workshop mit Studierenden aus drei der vier in diesem Semester neu geförderten Forschungsgruppen pilotiert. 

Das von Gabi Reinmann, Jennifer Preiß und Daria Paul vom HUL erarbeitete Workshop-Konzept bot den Studierenden entsprechend dem Motto „Die eigene Forschung verorten und diskutieren“ Gelegenheit, ihre geplante Vorgehensweise innerhalb des eigenen Projekts zu reflektieren und im Austausch mit anderen Forschungsgruppen die Vielfalt unterschiedlicher Forschungszugänge zu entdecken. 

Jede der teilnehmenden Gruppen bereitete im Vorfeld eine Kurzpräsentation ihres Projekts vor, für die sich die Studierenden Gedanken über die Entstehung und Relevanz ihres Forschungsthemas gemacht hatten. Während interaktiver Übungen ordneten die Studierenden unter anderem ihren momentanen Projektfortschritt ein und beurteilten, inwiefern ihr Forschungsprojekt an Gesellschafts- oder Praxisrelevanz orientiert ist. Als visuellen Anker zur interdisziplinär verständlichen Gliederung von Forschungsprozessen haben wir den ursprünglich für das Projekt SCoRe – Student Crowd Research entwickelten Forschungszyklus mit vier Phasen verwendet. Zum Abschluss ordneten die Studierenden ihre Erkenntnistätigkeiten diversen Forschungszugängen zu. In der abschließenden Diskussion bekamen die Studierenden, dank der sehr heterogenen Forschungszugänge, einen Eindruck davon, wie unterschiedlich man an das Forschen herangehen kann. Wir vom HUL freuen uns sehr über die positive Resonanz vonseiten der teilnehmenden Studierenden und arbeiten bereits daran, das Workshop-Konzept zu verfeinern und um weitere sinnvolle Unterstützungsmaterialien zu ergänzen. Voraussichtlich kann der Workshop im September 2022 erneut angeboten werden.

Wissenschaftsdidaktik
HUL/Steinhauser

WISSENSCHAFTSDIDAKTIK IM GESPRÄCH – PROGRAMM FÜR PROFESSORINNEN UND PROFESSOREN

Lehren unter Unsicherheit - ist das normal? Aus didaktischer Sicht ist Lehren immer ein Vorhaben mit ungewissem Ausgang: Lehre lässt sich planen, wird gestaltet, ist aber am Ende stets ein situiertes Geschehen und nicht steuerbar wie ein mechanisches System. Diese Form von Unsicherheit ist also didaktische Normalität. Doch hinzu kommen immer mehr Unsicherheiten: Die Pandemie der letzten beiden Jahre war bis vor kurzem das herausragendste Beispiel; seit Kurzem ist ein Krieg in Europa ein trauriges weiteres Beispiel, denn auch dieser berührt und verunsichert uns alle.

Grund genug, ein wissenschaftsdidaktisches Gespräch zum Thema „Universitäres Lehren unter Unsicherheit – Erfahrungen und Strategien“ anzubieten. Sieben Personen aus sechs Fakultäten hatten sich angemeldet; leider waren wir dann am 14. März 2022 doch nur eine kleine Gruppe von fünf Professor:innen, die aber umso engagierter über zahlreiche Unsicherheiten diskutiert hat: Welche didaktischen Spielräume bleiben (noch) in sich schnell wandelnden Umwelten? Was sind Ursachen für Unsicherheiten? Inwieweit liegen diese in eigenen Rollen, in der eigenen Herkunft und/oder in gesellschaftlichen Umbrüchen? Wie unterscheiden sich die Erfahrungen mit Lehren unter Unsicherheit in verschiedenen Disziplinen und Fächern? Vom gegenseitigen Austausch dieser Art, so darf man annehmen, profitieren wir alle, auch wenn es nicht für jedes Problem eine einfache Lösung gibt.

HUL – TUTORINNENPROGRAMM

Das Sommersemester 2022 startet und auch in diesem Semester bot das HUL-Tutorienprogramm zur didaktischen Vorbereitung ein abwechslungsreiches Programm für studentische Tutor:innen der UHH an. Diesmal wurde dabei auf eine Mischung aus Präsenz und digitalen Angeboten gesetzt. Für das HUL-TP durch aus etwas Besonderes, da seit Angebotsbeginn zum SoSe 2020 Pandemie bedingt alles bisher digital stattfand. In der Programmplanung ermöglichte diese Mischung der Formate wieder mehr Fokus auf die didaktischen Kriterien sowie die Bedürfnisse der Teilnehmenden und der Workshopleitungen zu legen. Frei nach dem Motto: „das Beste aus zwei Welten“.

In der praktischen Umsetzung zeigten sich jedoch in den letzten Tagen bei den Präsenzworkshops noch einige Schwierigkeiten, so gab es oft kurzfristige Absagen aus gesundheitlichen Gründen oder massiven Baulärm in den Workshopräumen. Und auch die Grundversorgung mit Getränken und Essen muss gut geplant werden, da noch nicht alles wieder im vollen Umfang geöffnet hat. Wenn es auch unterschiedliche Hürden waren, fühlt sich der Start der Präsenzlehre dadurch so an, wie der Anfang mit der digitalen Lehre 2020. Das Gute ist, jetzt wissen wir: „Übung macht den/die Meister:in!“.

TEAM EVALUATION

Ein Befragungsbogen
freepik

ANMELDEPHASE ZUR ZWISCHENEVALUATION MIT DEM TEACHING ANALYSIS POLL STARTET

 “Wodurch lernen Sie in dieser Veranstaltung am meisten?”, “Was erschwert Ihr Lernen?” und “Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für die hinderlichen Punkte?”: Diese drei Fragen richten die Mitarbeiterinnen des Teams Evaluation zur Mitte des Semesters im Rahmen der Evaluationsmethode Teaching Analysis Poll (TAP) an Studierende. In Abwesenheit der Lehrenden bearbeiten Studierende diese Fragen in Kleingruppen. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden von den Moderatorinnen dokumentiert und gemeinsam mit den Lehrenden ausgewertet. Sie können dann Ausgangspunkt für Veränderungen und konstruktive Gespräche mit den Studierenden sein. Gleichzeitig bekommen Lehrende im Anschluss an die Durchführung eines TAP die Möglichkeit ein hochschuldidaktisches Coaching in Anspruch zu nehmen. Geplant ist zudem eine Peerberatung, in der die eigenen Ergebnisse mit anderen Teilnehmer:innen eines TAP besprochen und Änderungsstrategien entwickelt werden können. Die Methode wird im Sommersemester 2022 sowohl digital als auch in Präsenzveranstaltungen angeboten.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung bis zum 6.Mai 2022 erhalten Sie hier: https://www.hul.uni-hamburg.de/team-evaluation/sbnavi-lehrveranstaltungsevaluation/tap.html

STUDIERENDENBEFRAGUNG ZUM WINTERSEMESTER 2021/22

Im Rahmen der „Trendstudie zum Lehren und Studieren unter digitalen Bedingungen“ (TaLeS) werden die Studierenden der Universität Hamburg seit Anfang Februar 2022 zu ihren Erfahrungen im Wintersemester 2021/22 befragt. Ein besonderer Fokus liegt in dieser Runde auf den Erfahrungen mit Präsenzveranstaltungen und hybrider Lehre. Hierbei sollen die Studierenden beispielsweise Auskunft über Ihre Auswahlgründe für Lehrveranstaltungen erteilen oder einschätzen, welche Vorteile Präsenzveranstaltungen gegenüber der digitalen Lehre haben. Die Ergebnisse der Befragung werden im Laufe des Sommersemesters ausgewertet und an die Studiengänge und Fakultäten zurückgemeldet sowie auf der Projekt-Webseite veröffentlicht (https://www.hul.uni-hamburg.de/forschung/laufende-projekte/tales.html).

Forschung und Entwicklung

SCORE

Herausgeberband zum Projektabschluss von SCoRe – Student Crowd Research 

Zum Ende März anstehenden Projektabschluss des BMBF-Verbundprojekts SCoRe freuen wir uns, den Sammelband „Student Crowd Research – Videobasiertes Lernen durch Forschung zur Nachhaltigkeit“ ankündigen zu dürfen, der noch in diesem Jahr im Rahmen der GMW-Buchreihe „Medien in der Wissenschaft“ beim Waxmann Verlag erscheinen wird.

Der Band vereint in insgesamt 12 Beiträgen von 17 Autorinnen und Autoren aus dem Projektteam die verschiedenen Perspektiven und Forschungsschwerpunkte der fünf Verbundpartner (Universität Bremen, Universität Hamburg, Christian-Albrecht-Universität Kiel, Macromedia Hochschule in Hamburg und Ghostthinker GmbH). Zum einen reflektieren die Beiträge die Entstehung der in dreieinhalb Jahren Laufzeit im Projekt SCoRe entwickelten Online-Plattform und die implementierten kollaborativ nutzbaren Videoforschungswerkzeuge. Zum anderen wird die dort in mehreren Lehrveranstaltungen realisierte, besondere Form des forschenden Lernens zu Nachhaltigkeitsthemen beleuchtet, die mit Studierenden aus verschiedenen Fächern unter digitalen und Crowd-Bedingungen durchgeführt wurde.

Da die Themenbereiche Nachhaltigkeit, forschendes Lernen in der Online-Lehre und der Einsatz von Video in der Hochschullehre im Verlauf der vergangenen pandemiebedingten Digitalsemester an Relevanz gewonnen haben, dürfte der Band (in dem auch dies reflektiert wird) sicher auch für Leser und Leserinnen, denen SCoRe unbekannt ist, eine Lektüre wert sein.

Wir vom SCoRe-Teilprojekt mit dem Schwerpunkt Forschendes Lernen am HUL möchten uns an dieser Stelle als Herausgeberteam ganz herzlich bei unseren SCoRe-Projektpartnern und Projektpartnerinnen für die vielfältigen Beiträge bedanken und freuen uns auf die gemeinsame Publikation, mit der wir uns dann auch mit SCoRe vom HUL verabschieden.

TALES-LEHRE

Lehrendenbefragung

Vom 17.01.2022 bis zum 06.02.2022 fand die dritte Lehrenden-Befragung im Rahmen der Trendstudie (TaLeS) zur Transformation von Lehren und Studieren unter digitalen Bedingungen statt. Ziel der auf mehrere Semester angelegten Lehrendenbefragung war es, die didaktische Entwicklung der universitären Lehre unter digitalen Bedingungen an unserer Universität zu erfassen, dabei auch Veränderungen in der Verknüpfung von Forschung und Lehre zu eruieren und die Informationsbasis für die didaktische Unterstützung und Qualifizierung für Sie, die Lehrende, zu verbessern. Mit Start der Trendstudie waren wir davon ausgegangen, dass wir schrittweise in die Normalität zurückkehren können – auch in der Lehre. Dennoch war und ist anzunehmen, dass der zwangsweise Digitalisierungsschub Veränderungen in der Gestaltung von Lehre bewirkt – vermutlich auch dauerhaft. Die Situation im WiSe 2021/22 aber zeigte, dass wir in hohem Maße diskontinuierliche Bedingungen haben. Die im Februar 2022 durchgeführte Lehrendenbefragung war daher in dieser Form die letzte. Nach Auswertung der Ergebnisse, über die wir im nächsten Quartal berichten können, werden wir für die Lehrendenbefragung einen neuen Ansatz entwickeln, welcher die nunmehr neue Situation für die Entwicklung und Gestaltung von Lehre aufnimmt.

DBR-NETZWERK

Veranstaltungen zu Design-Based Research

Zwischen dem 7. und 20. Januar 2022 fand das erste Kolloquium des DBR-Netzwerks statt – eine Veranstaltung, die der Diskussion von Projekten und Ideen von Promovierenden und Post-Docs vorbehalten war. Ursprünglich war ein Präsenzkolloquium geplant, mit Vorträgen und Gesprächen in großen Seminarräumen an der Universität Paderborn. Als klar war, dass eine Präsenzveranstaltung im Januar 2022 nicht nur in kleinerem Rahmen, z.B. in einem Hybridsetting, sondern eher gar nicht infrage kommt, kam schnell der Gedanke ins Spiel, aus der Not eine Tugend zu machen: Mit der Video-Lernplattform Edubreak, deren Einsatz wir am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) auch in einzelnen Lehrveranstaltungen erproben, haben wir die Veranstaltung zu einem „blended colloquium“ umgestaltet. Aus unserer Sicht war das am Ende wesentlich mehr als nur eine Notfalllösung. Mehrere Rückblicke – natürlich auch mit inhaltlichem Schwerpunkt - und eine Dokumentation in Form von Postern und Aufzeichnungen finden Sie im Netzwerkblog.

Die nächste Veranstaltung des Netzwerks wird sogar eine doppelte: Am 22. September findet ein Symposium mit etwa 30 Personen zum Thema Knowledge by Design in Education: Getting to the Core of DBR Epistemology statt. Am 23. folgt ein netzwerkinternes Arbeitstreffen, bei dem wir gemeinsame Vorhaben auf den Weg bringen oder weiterentwickeln wollen.

HODAPRO

Am 11.03.2022 hat das Online Symposium „Professionalisierung der Hochschuldidaktik als Qualitätsentwicklung des Third Space“ des BMBF-Projekts HoDaPro stattgefunden, das Ende April 2022 abgeschlossen sein wird. 74 Anmeldungen verdeutlichen, dass die Professionalisierung der Hochschuldidaktik und die Qualitätsentwicklung im Third Space ein wichtiges Thema für die Fachcommunity ist. Ziel des Symposiums war, mit Forschenden, Praktiker:innen und weiteren Akteuren aus Hochschulen die Projektergebnisse und ihre Relevanz für Wissenschaft und Praxis zu diskutieren. Dementsprechend bestand das Programm aus unterschiedlichen Formaten und Perspektiven auf das berufliche Feld der Hochschuldidaktik.

Nach einem Grußwort von Prof. Dr. Bohndick vom HUL mit Blick auf den Master of Higher Education wurden am Vormittag Entwicklungen im Third Space aus der Sicht von drei BMBF-geförderten Forschungsprojekten vorgestellt und diskutiert. Ergebnisse des Projekts HoDaPro zeigen, dass die Entwicklungen im beruflichen Feld aus der Innenperspektive von hochschuldidaktisch Tätigen anders eingeschätzt werden als aus der Außenperspektive von hochschuldidaktisch Verantwortlichen wahrgenommen. Erstmals liegen jetzt auch Daten dazu vor, wie viele Hochschulen in Deutschland eine Hochschuldidaktik haben und wie diese ausgestattet ist. Im Beitrag des Projekts Berti wurde deutlich, dass sich auch andere berufliche Felder des Third Space, z.B. die IT-gestützte Forschungsberichterstattung, stark ausdifferenzieren mit entsprechenden Konsequenzen für Kompetenzprofile, Rollen und Professionalisierung. Erste Ergebnisse aus dem Projekt NetKoop verweisen auf höhere Anforderungen an Kommunikation, Koordination und Schnittstellenarbeit im Third Space, die durch Komplexitätsentwicklungen im Hochschulbereich, beispielsweise in hochschulübergreifenden Verbünden zur Lehrentwicklung entstehen.

Im World-Café am Nachmittag fand in mehreren Gruppen – überwiegend von hochschuldidaktisch Tätigen – ein Austausch darüber statt, welche Konsequenzen die unterschiedliche Wahrnehmung der Innen- und Außenperspektive auf Hochschuldidaktik hat. Themen der eigenen (wissenschaftlichen) Fundierung, Legitimation und Qualifizierung, Beteiligung an Drittmittelakquise sowie die Bedingungen der strukturellen Einbindung und Ausstattung, aber auch die Frage, was die spezifische Expertise der Hochschuldidaktik ist und wie diese nach außen dargestellt werden kann, wurden diskutiert.

Nach einem virtuellen Posterrundgang mit Einblick in die Weiterbildung WB HoDaPro schloss sich eine lebhafte Podiumsdiskussion an. Die Akteure mit hochrangiger Expertise, vor allem aus der Außenperspektive auf Hochschuldidaktik diskutierten Entwicklungen der Hochschuldidaktik und des Third Space. Das Podium wurde vom Wissenschaftsjournalist Jan-Martin Wiarda sehr charmant, aber auch themen- und treffsicher moderiert. Der studentische Teilnehmende Karl Künne machte zum Auftakt deutlich, dass die Digitalisierung der Lehre, auch unter didaktischen Gesichtspunkten, noch weit von den Erwartungen der Studierenden entfernt sei. Der Vertreter der Hochschullehrenden Prof. Schumacher verwies auf die fehlenden Anreizstrukturen und die fehlende Karriererelevanz für gutes Lehren, die Kooperationen mit der Hochschuldidaktik erschweren. Zwischen den hochschuldidaktisch Verantwortlichen Frau Prof. Dr. Heuchemer, Herrn Dr. Salden und Herrn Prof. Dr. Wilkesmann drehte sich die Diskussion darum, welche Funktion die Hochschuldidaktik in Hochschulen übernehmen sollte – serviceorientiert, wissenschaftsorientiert, organisationsentwickelnd oder als innovativer Impulsgeber - und inwiefern die gegebenen Strukturen mit der klassischen Trennung in Lehre, Forschung und Verwaltung geeignete Rahmenbedingungen dafür sind. Durch die dghd-Vorstandsvorsitzende und Vertreterin der hochschuldidaktisch Tätigen Dr. Vöing wurde dieses Spannungsfeld untermauert mit dem Hinweis, dass die Hochschuldidaktik nach Ende der Qualitätspakt-Lehre-Förderung oft vor die Entscheidung gestellt wurde, sich für befristete, aber wissenschaftliche Stellen oder für unbefristete, aber Verwaltungsstellen entscheiden zu müssen. Im Schlusswort bedankte sich die Verantwortliche für das Projekt HoDaPro Frau Prof. Dr. Merkt für die wertvollen Diskussionen und Beiträge des gesamten Tages und kündigte an, dass ein passwortgeschützter Video-Mitschnitt und eine Dokumentation des Symposiums in absehbarer Zeit auf der Projektseite zur Verfügung gestellt werden.

WERT

In Projekt WERT stehen nun nach monatelanger Vorbereitung und der Ausarbeitung von Evaluationsfragebögen die ersten Maßnahmenevaluationen bevor. Von den angestrebten 12 Evaluationen, wurden sieben festgelegt, die von Career Centern angeboten werden. Weitere Maßnahmen werden aus anderen Bereichen (u.a. Vorlesungen und Praktika) gewählt.

Im Folgenden möchten wir die im März und April anstehenden Evaluationen vorstellen: Als Erstes wird die Evaluation der am 30.03.2022 im Rahmen des Career Service der Universität Mainz stattfindenden Veranstaltung “Karrieretag für Geistes- und Sozialwissenschaftler:innen” in Kooperation mit Dr. Martin Becker evaluiert. Im April folgen Evaluationen von Angeboten des Career Centers der Universität Hamburg in Kooperation mit Dr. Nina Feltz und dem Career Center Team. Eine davon ist der „Career Day Non-Profit“ am 28.04.2022. Zudem evaluiert Team WERT in Zusammenarbeit mit Dr. Nina Feltz und Nadia Blüthmann (Arbeitsstelle Studium und Beruf (AStuB) und HUL) die am 14.04.2022 startende Ringvorlesung “Neue berufliche Wege für Geisteswissenschaftler:innen”. Erste Workshop-Evaluationen sind im Career Service Münster geplant und werden in Kooperation mit Andreas Eimer und Workshopleitenden umgesetzt. Dazu gehört u.a. ein zweitägiger Workshop zur Berufsorientierung und Bewerbungsvorbereitung in Kooperation mit Herrn Eimer und Andrea Schröder.

Wir freuen uns auf die neuen Erfahrungen, die der Einstieg in die Praxisphase mit sich bringt und sind gespannt auf die ersten Evaluationsergebnisse.

Befüllte Bücherregale
freepik/cottonbro

NETKOOP

Auf dem Online Symposium „Professionalisierung der Hochschuldidaktik als Qualitätsentwicklung des Third Space“ des BMBF-Projekts HoDaPro, das am 11. März 2022 stattfand, wurden erste Ergebnisse des BMBF-Projekts NetKoop vorgestellt.

Das BMBF-Projekt NetKoop beschäftigt sich mit Gelingensbedingungen von Hochschulverbünden und Verbundprojekten, die eine Qualitätsentwicklung im Bereich Studium und Lehre zum Ziel haben. Beispiele sind hochschuldidaktische Landesverbünde, Hochschulverbünde zur Digitalisierung der Lehre oder zu (fach-)spezifischen Themen in Studium und Lehre. Hierzu nehmen wir am HUL das Zusammenspiel verschiedener Akteure in einem Verbund und in den beteiligten Hochschulen in den Blick. Der Fokus liegt auf den Handlungslogiken der einzelnen Akteure und deren Koordination in Akteurskonstellationen. Relevant werden diese Konstellationen bei Entscheidungen, die Veränderungen in den Hochschulen über mehrere Ebenen hinweg nach sich ziehen, beispielsweise in der Struktur zentraler Einrichtungen, in Fakultäten oder Fachbereichen oder in Studiengängen und Lehrveranstaltungen. Die Konstellationen und Handlungslogiken erfassen wir mittels Dokumentenanalysen und narrativer Interviews mit verantwortlichen und beteiligten Akteuren.

Derzeit befinden wir uns noch in der Feldphase. Erste Ergebnisse der Erhebung sind beispielsweise Herausforderungen für die Zusammenarbeit in Verbünden. Hier wurden (1) komplexere Strukturen und erhöhter Koordinierungsaufwand und (2) das Aufeinanderprallen von Eigenlogiken und institutionellen Kulturen von den verantwortlichen und beteiligten Akteuren geschildert. Diese Herausforderungen stehen im direkten Zusammenhang mit den Potentialen einer Zusammenarbeit im Verbund. Gelingen die Koordinierungsprozesse, so (1) dient der Verbund als eine Infrastruktur für ein Expertisenetzwerk und (2) es kann eine bewusste Auseinandersetzung mit Eigenlogiken und institutionellen Kulturen stattfinden. Die Hochschuldidaktik als Teil des Third Space kann mit ihrer Expertise und Erfahrung eine gelingende Zusammenarbeit unterstützen. Konkret kann die Hochschuldidaktik in diesen Kontexten Folgendes anbieten:

  • Expertise in der Gestaltung von Kooperationen
  • Erfahrung im Umgang mit und Aushandlung von divergierenden Handlungslogiken
  • Wissen über relevante Akteure in den jeweiligen Institutionen (Schnittstellenfunktion)

In der abschließenden Diskussion der drei Vorträge am Vormittag wurde deutlich, dass die Expertise in der Schnittstellenarbeit und die Begleitung von Entscheidungsprozessen in Konstellationen mit unterschiedlichen Akteuren ein Merkmal ist, das auch für andere berufliche Felder des Third Space gelten.

DUTY IM DDLITLAB

Im Herbst vergangenen Jahres startete das Projekt Digital and Data Literacy in Teaching Lab (kurz: DDLitLab) an der Universität Hamburg. Es fördert digitale Lehrinnovationen mit Bezug zur „Data Literacy Education“ durch Lehrprojekte an allen Fakultäten und wird seinerseits durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre für eine Laufzeit von drei Jahren gefördert. Pünktlich zum Projektstart begann im Wintersemester 2021/22 die Vorlesung Datenwelten im Studium Generale, die in informationstechnische und statistische Grundlagen der Data Science einführt. Im Teilprojekt DUTy, das am HUL angesiedelt ist und fachlich von Gabi Reinmann geleitet wird, findet die didaktische Beratung und Begleitung der geförderten Lehrprojekte statt. Außerdem werden neue Angebote zur Qualifizierung von Lehrenden und Tutor:innen für digitale und hybride Lehre entwickelt. Insbesondere sind Selbstlernmaterialien in Planung, die über eine neue digitale Landing Page allen Lehrenden zur Verfügung gestellt werden. Über den Projektfortschritt werden wir hier regelmäßig berichten und ggf. Veranstaltungshinweise bekanntgeben. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://www.isa.uni-hamburg.de/ddlitlab.html

FORSCHUNGSKOLLOQUIEN

Wir können wieder auf zwei spannende Kolloquien blicken, die im ersten Quartal stattfanden. 

Im Januar haben Christian Kohls und Gabi Reinmann gemeinsam darüber nachgedacht, wie sich Design-Based Research und didaktische Entwurfsmuster zusammenbringen lassen. Sowohl DBR als auch Entwurfsmuster (Pattern) spielen in der Hochschuldidaktik seit langem eine wichtige Rolle: DBR als methodologischer Rahmen für die Forschung mit praktischem Nutzen und theoretischer Erkenntnis als doppeltes Ziel sowie Pattern als Ansatz zur Generierung und Kommunikation von „Lösungen“ im Sinne bewährter Lehrpraxis. Was beide vereint, ist der Rückgriff auf Design als einer eigenen Art des Denkens, Handelns und Problemlösens (designerly ways of knowing). In dem Forschungskolloquium wurden einige Thesen dazu formuliert und mit über 20 Teilnehmenden diskutiert. Die Ergebnisse sollen in eine gemeinsame Publikation fließen - erste Thesen zum Thema können in der Ankündigung des Kolloquiums hier nachgelesen werden. 

Im zweiten Kolloquium präsentierte unser Kollege Matthias Kraut vom HoDaPro-Projekt erste Erkenntnisse aus seiner Dissertation zum Thema Professionalisierung von Hochschuldidaktiker:innen. Er stellte dabei heraus, dass Hochschuldidaktik ein ambivalentes Feld zwischen starken Vorgaben und Kontrolle der Hochschulleitungen und eine starke Identifikation mit der eigenen Fachkultur darstellt, die eine Verortung und Rollenbestimmung im beruflichen Feld erschweren. Er arbeitete Strategien zur Professionalisierung heraus und Konflikte und Dilemmata.

TERMINE

Im April stehen zwei interne Kolloquiumstermine auf dem Programm:

Am 13. April 2022 wird es ein internes Kolloquium unseres Projektes SCoRe geben. Vor gut zwei Jahren hatte Gabi Reinmann in einem Blogbeitrag Qualitätskriterien für DBR anhand des zu der Zeit noch jüngeren SCoRe-Projekts diskutiert. Die dabei entstandenen Thesen und Gedanken wollen wir nun aufgreifen und anhand der Erfahrungen der letzten zwei Jahre reflektieren und ggf. aktualisieren.

Am 29. April 2022 wird es dann ein Kolloquium im Rahmen des DUTy-Projekts geben. Zur Stärkung der Digital University Teaching Literacy (DUTy) wird derzeit mit dem “Lehre-Navi” ein Tool entwickelt, das als zentrale Landing Page eine Übersicht über Unterstützungsangebote und Selbstlernmaterialien für Lehrende an der Universität Hamburg bieten soll. In dem Kolloquium wird ein erstes Konzept erprobt.

Am 20. Mai 2022 gibt es dann wieder ein öffentliches Kolloqium: Um forschende Studierende zu unterstützen und Lehrende zu entlasten, widmen sich derzeit am HUL zwei Dissertationsprojekte der Entwicklung von Interventionen für Studierende in Forschungsprozessen. Daria Paul geht der Frage nach, welche Strategien Forschende in verschiedenen Bildungsetappen nutzen können, sich zum Forschen zu motivieren sowie sich mit der eigenen Forschendenrolle zu identifizieren. Sie entwickelte ein Online-Reflexionstool mit dem Arbeitstitel „ForschSinn – Sinnkonstruktion für Forschende“, welches von Forschenden verschiedener Erfahrungsniveaus genutzt werden kann. Jennifer Preiß beschäftigt sich in ihrer Dissertationsarbeit mit Krisen im Forschungsprozess und deren Bearbeitungs- bzw. Präventionsmöglichkeiten. Auch hierzu ist ein digitales Tool entstanden, welches mit Hilfe systemischer Fragen Studierende zum Reflektieren und zum Entwickeln nächster Schritte anleiten will.

Am 28. Juni 2022: TALk – Ein Dialog-Tag zur Lehre TALk hat das Ziel, miteinander ins Gespräch über die Lehre an der UHH zu kommen und so die Lehrkultur zu fördern. Lehrende können sich vernetzen – mit ihren Lehrerfahrungen, -beispielen, -ideen, wodurch sie gegenseitig voneinander profitieren. Das Thema in diesem Jahr ist „Zukunft der Lehre gemeinsam gestalten“.

Ende Juni erwarten wir zudem im Rahmen des Erasmus+-Mobilitätsprogramms zwei Kolleginnen aus Österreich. Frau Prof. Elisabeth Amtmann und Frau HS-Prof. Dr. Marlies Matischek-Jauk vom Kompetenzzentrum Hochschschul- und Personalentwicklung der PH Steiermark kommen uns für eine Woche besuchen.

Mit der dauerhaften Umstellung des MHE auf einen Online-Studiengang seit dem SoSe 2020 war es ein erklärter Wunsch aller Lehrenden und vieler Studierenden, einmal jährlich ein Präsenz-Event zu organisieren, zu dem MHE-Studierende und -Alumni eingeladen sind. Den Entwicklungen der Pandemie ist es geschuldet, dass dieser bis dato noch nicht stattfinden konnte. Die Zukunft ist auch 2022 ungewiss, wir wollen aber optimistisch bleiben und haben daher für den 1. Juli 2022 den MHE-Präsenztag geplant.

PUBLIKATIONEN

Publikationen
HUL/Heudorfer

Bohndick, C., Ehrhardt-Madapathi, N., Weis, S., Lischetzke, T., & Schmitt, M. (2022). Pre-service teachers’ attitudes towards inclusion and their relationships to personality traits and learning opportunities. European Journal of Special Needs Education, 37(1), 146-155. https://doi.org/10.1080/08856257.2020.1857929

 Gerick, J., Sommer, A.; Zimmermann, G. (2022) Kompetent Prüfungen gestalten. 60 Prüfungsformate für die Hochschullehre. 2. überarb. u. erw. Aufl.: Waxmann.

Reinmann, G. (2022). Lehren als Design – Scholarship of Teaching and Learning mit Design-Based Research. In U. Fahr, A. Kenner, H. Angenent & A. Eßer-Lüghausen (Hrsg.), Hochschullehre erforschen. Innovative Impulse für das Scholarship of Teaching and Learning (S.29-44). Wiesbaden: Springer VS. 

 Reinmann, G. (2022). Hybride Lehre synchron gestalten - Skizze zu einer Projektidee (Hero). Impact Free 44. Hamburg. https://gabi-reinmann.de/wp-content/uploads/2022/01/Impact_Free_44.pdf