Jungiusstraße 9

HUL Newsletter

#11 — 30. September 2022

Editorial

Liebe Leser:innen, 

wir, das Team Evaluation, sind Ende August in die „HUL-Zentrale“ in die Jungiusstraße umgezogen. Seit 2018 gehören wir zum HUL; seitdem sind viele tolle Kontakte, spannende gemeinsame Projekte und Zusammenarbeit auf allen Ebenen entstanden. Von gemeinsam angebotenen Workshops zu Methoden der Lehrveranstaltungsevaluation/Teaching Analysis Polls, über die Begleitforschung zum Emergency Remote Teaching (BERT) und die Trendstudie zur Transformation von Lehre und Studium unter digitalen Bedingungen (TaLeS), gemeinsamen Austausch-Foren bis hin zur Zusammenarbeit in Verwaltungsangelegenheiten sind wir immer mehr zusammengewachsen. Als wir zu Beginn dieses Sommers die Information bekamen, dass unsere Räume in der Bogenallee nach fast 10 Jahren in Seminar-Räume umgebaut werden und wir deshalb ausziehen müssen, fielen wir zunächst fast vom Stuhl. Gerade erst hatten wir zu einem ersten vorsichtigen, aber doch so wichtigem Büro-Alltag nach 2 Jahren Homeoffice zurückgefunden. 

Als wir dann aber erfuhren, dass wir zu den anderen HULlern in die Jungiusstraße ziehen, waren wir sehr erleichtert und freuten uns auf den Umzug. Dass wir so herzlich empfangen wurden, die Kolleg:innen sich räumlich verdichteten, damit wir auf einer Etage gemeinsam Platz finden, hat uns sehr berührt und gefreut und nun fühlt es sich einfach gut an, dass wir endlich „richtig“ dazu gehören. Wir wissen aus den letzten Jahren alle, wie wichtig auch die physische Nähe ist, die spontanen Begegnungen in der Kaffeeküche, die Gespräche auf dem Flur, bei denen sich auch immer wieder neue Ideen für Zusammenarbeit ergeben, aber sich auch einfach Kolleg:innen als Menschen begegnen können, sich weiter kennenlernen, Verständnis füreinander aufbauen, Arbeitslogiken besser verstehen und miteinander sprechen, lachen und echte Resonanz erleben. Auf eine tolle gemeinsame Zukunft in den neuen/alten Räumen!

Viel Spaß beim Lesen des Newsletters wünscht

Hanna Busemann

Inhalt

 LEHRE UND QUALIFIZIERUNG

  • Master Higher Education (MHE)
    MHE-Präsenz-Event 2022
  • HUL - Workshop- und Zertifikatsprogramm
    Strategie der hybriden Bildungsräume
  • HUL – Lehrimpulse
    Themen und Termine im WiSe 22/23
  • Professor:innen Programm
    Neues Format ab dem WiSe 22/23
  • HUL – Tutorienprogramm
    Das Diversity-Brettspiel ⎼ Den Austausch über Diversität fördern

TEAM EVALUATION

  • TaLeS Studierendenbefragung
    Neues von der Studierendenbefragung und Teaching Analysis Poll Workshop

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

  • DBR-Netzwerk
    Rückblick auf das erste Symposium
  • WERT
    Zwischenbericht aus dem Forschungsprojekt WERT
  • NetKoop
    NetKoop auf der dghd 2022
  • DUTy im DDLitLab
    Letzte Ausschreibungsförderrunde

TERMINE

  • HUL-Ringvorlesung - DUTy Lecture Series
    Thema im Wise 22/23: Lehre und Lernen im Kontext von Digitalität
PUBLIKATIONEN

LEHRE UND QUALIFIZIERUNG

MASTER HIGHER EDUCATION (MHE)

Seit unser Masterstudiengang Higher Education (MHE) ein Online-Studiengang ist, sollte es einmal im Jahr eine Möglichkeit geben, die Studierenden außerhalb von Videokonferenzen kennenzulernen und alle besser miteinander zu vernetzen. Nun fand am 1. Juli 2022 endlich das erste (optionale) MHE-Präsenz-Event statt.

Um 13 Uhr startete das offizielle Programm mit der HUL-Ringvorlesung. Prof. Dr. Katrin Klingsieck von der Universität Paderborn sprach zum Thema Prokrastination beim Schreiben wissenschaftlicher Texte. Das Thema war für die MHE-Studierenden in doppelter Hinsicht interessant: Viele von ihnen betreuen als Lehrende und Beratende Studierende beim Schreiben von Haus- und Abschlussarbeiten; gleichzeitig sind sie selbst neben dem Beruf Studierende in unserem forschungsorientierten Masterstudiengang. Der Vortrag vereinte aufschlussreiche Analysen mit praktischen Hinweisen zu Strategien gegen Prokrastination.

Anschließend ging es weiter mit einer Gruppenarbeit zum wissenschaftlichen Schreiben in verschiedenen Fächern und Arbeitskontexten und der Vorstellung weiterer Vernetzungsideen.

Die zahlreichen Feedbacks der teilnehmenden Studierenden bestätigten die Wichtigkeit dieses Präsenz-Events und motivieren das MHE-Team, diesen zu wiederholen: Der nächste Präsenztag wird am 16. Juni 2023 stattfinden.

Die Bewerbungsphase für das Sommersemester 2023 startet am 01. Dezember 2022 und endet am 15. Januar 2023.Weitere Informationen zum Studiengang und den Bewerbungsmodalitäten gibt es auf unserer Webseite. Zusätzlich beantworten wir in unseren FAQs die wichtigsten Fragen.

HUL – WORKSHOP- UND ZERTIFIKATSPROGRAMM

Lehrende finden derzeit viele Angebote, vielleicht so zahlreiche wie schon lange nicht mehr, zur Entwicklung ihrer Lehrkompetenz. Workshops, Kurzformate, Selbstlernmaterialien u. v. m. Warum, so mag sich manche/r daher fragen, sollte ich einen ganzen Arbeitstag investieren, um einen Workshop zu besuchen? Anders ausgedrückt: Wir brauchen heute mehr denn je gute Gründe für Seminare in Tages- oder Halbtagesform, in denen Lehrende (synchron und online oder in physischer Präsenz) zusammen kommen, um sich einem lehrbezogenem Thema zu widmen.

Welche können das sein? Allen voran steht wohl die Möglichkeit, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen, die sich für das gleiche Thema interessieren und von ihren Lehrbedingungen zu erfahren. Workshops bieten wie kaum ein anderes Format die Gelegenheit, Gehörtes - auch kritisch - zu diskutieren, nachzufragen und im Gespräch mit anderen Lehrenden und der Seminarleitung die „Transfertauglichkeit“ auf eigene Lehraufgaben zu reflektieren. Dabei, so unsere langjährige Erfahrung, werden auch Netzwerke geknüpft, die weit über den Seminartag hinaus Bestand haben.

Damit dies gelingen kann, braucht es Workshopleitungen, die neben kundigen (und prägnanten) Inputs vor allem auf Diskussion, Austausch und Vertiefung des Gehörten setzen. Hinzu kommt die einmalige Gelegenheit, in Workshops etwas auszuprobieren, etwa durch Lehrbeispiele, Anwendung von Tools und Medien und dazu unmittelbares Feedback zu erhalten.

Dies alles meinen wir, wenn wir in unserer „Strategie der hybriden Bildungsräume“ von „didaktischen Kriterien“ sprechen.

Wir sind sicher, mit unserem Workshop- und Zertifikatsangebot genau diese Faktoren zu berücksichtigen und zusammen mit unseren didaktisch qualifizierten Referenten:innen ein hochwertiges Programm vorzuhalten. Und so verstehen wir unser Workshopprogramm als ein Format unter vielen, sich mit Fragen des Lehrens, Lernens und Prüfens zu befassen, welches durch Selbststudium, eigene Recherche und selbstverständlich auch durch im Rahmen des Workshops empfohlene Literatur flankiert, ergänzt und bereichert wird.

HUL - LEHRIMPULSE

Vor Semesterstart können alle Interessierten der UHH noch einmal Ideen für die Lehre „tanken“. Themen sind z. B.:

  • „Synchrone Lehre hybrid gestalten (Fr, 07.10.2022, 9:00-10:00 Uhr)“,

  • „Partizipation und Interaktion in großen Veranstaltungen mit Particify ermöglichen (Fr, 07.10.2022, 12:30-13:30 Uhr)“ und

  • „Selbstwirksamkeit von Studierenden fördern (Di, 11.10.2022, 12:30-13:30 Uhr)“.

Auf der Lehrimpulse-Webseite finden Sie eine Übersicht mit allen Themen und Terminen und Hinweise, wie Sie die Zugangsdaten erhalten.

Zu einigen Themen haben wir bei der Vorbereitung der Websessions parallel auch Selbstlernmaterialien erstellt, die Sie im entsprechenden Bereich auf der HUL-Webseite finden, z. B.:
Pexels/ Jeremy Enns

PROFESSOR:INNEN - PROGRAMM

Das Professor:innen-Programm „Wissenschaftsdidaktik im Gespräch“ geht ab dem Wintersemester 2022/23 neue Wege.

Das FORMAT:Wissenschaftsdidaktik im Gespräch ist ein Programm für Professor:innen, das aus einem Podcast und einem Austauschforum besteht.

PodcastLehre vom Fach her denken: Zwei- bis drei Mal im Semester sprechen wir mit Professor:innen, die ihre Erfahrungen aus der Lehre teilen wollen. Fachwissenschaftler:innen berichten, wie sie ihre Lehre gestalten, Probleme lösen und Ziele erreichen, welche Spielräume und Grenzen sie erleben und wie sie Lehren, Lernen und Forschen verbinden.

Austauschforum – Lehre gemeinsam entwickeln: Ein- bis zwei Mal im Jahr denken Professor:innen aus verschiedenen Fachwissenschaften zusammen mit der Hochschuldidaktik über die Zukunft der universitären Lehre nach, lassen Gespräche aus dem Podcast Revue passieren und greifen neue Ideen und Themen auf – in Präsenz oder online.

Wie kann man teilnehmen?

Sie sind Professor:in und wollen sich an unserem Podcast beteiligen? Dann melden Sie sich bei uns per E-Mail. Die Gespräche führe ich, Gabi Reinmann. Es gibt ein Vorgespräch, um Inhalte und das technische Vorgehen zu klären, und schon kann es losgehen.

Sie haben einen Vorschlag, mit wem wir sprechen sollten? Dann senden Sie uns Ihre Empfehlung per E-Mail, die wir natürlich vertraulich behandeln. Alle Lehrenden wie auch Studierende können Vorschläge einreichen. Wir freuen uns darauf.

Sie sind Professor:in und haben Interesse, an unseren Austauschforum teilzunehmen? Wir machen aktuelle Termine online bekannt, zu denen Sie sich per E-Mail anmelden können. Als Gesprächspartner:in im Podcast informieren wir Sie automatisch.

Alle E-Mails gehen an: gabi.reinmann@uni-hamburg.de
Weitere Infos unter: https://www.hul.uni-hamburg.de/qualifizierung/professorinnen-programm.html

HUL - TUTORIENPROGRAMM 

Im Juni 2022 hatten die Qualifizierungsprogramme „HUL-Lehrimpulse“ (Gunda Mohr) und „HUL-Tutorienprogramm“ (Susanne Wesner) an der Partnerhochschule „Université de Strasbourg“ die Gelegenheit, den dortigen hochschuldidaktischen Arbeitsbereich „Institut de Développement et d'Innovation Pédagogiques“ (Idip) vor Ort kennenzulernen und sich an deren jährlicher Tagung zu dem Thema „le jeu comme levier d’apprentissage dans l’enseignement supérieur“ (Das Spiel als Lernhebel in der Hochschulbildung) zu beteiligen.

Das HUL-Tutorienprogramm stellte auf dem Markt der Möglichkeiten das Diversity-Spiel für Studierende der UHH vor und stieß mit dem Spielkonzept auf breites Interesse. Dank der dortigen Impulse gibt es ab jetzt das fertige Spiel sowie Spielbrett und -karten als Vorlagen bei den HUL-Selbstlernmaterialien unter Sozialer Interaktion.

TEAM EVALUATION

TALES - STUDIERENDENBEFRAGUNG

Die Studierendenbefragung im Rahmen der TaLeS-Studie findet im Sommersemester 2022 nun zum vorerst letzten Mal statt. Noch bis zum 30. September haben die Studierenden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mitzuteilen. Anders als in den vorangegangenen Semestern wurde hauptsächlich Lehre in Präsenz angeboten und nur dort, wo es didaktisch sinnvoll war, wurden Online-Formate und digitale Elemente eingesetzt. In diesem Semester stehen die Beratungsbedarfe im Fokus der Befragung: Welche Informations- und Beratungsangebote haben Studierende bereits genutzt – und in welcher Form würden sie die Angebote gern wahrnehmen (in Präsenz/online)? Weiterhin möchten wir von den Studierenden erfahren, welche Kriterien ihnen bei der Lehrveranstaltungswahl wichtig waren (bspw. möglichst viel Präsenzlehre oder Wechsel zwischen Präsenzlehre und Online-Lehre vermeiden) und welche Vorteile Studierende bei Präsenzlehre gegenüber digitaler Lehre sehen.

Die Auswertungen zu diesen letzten beiden Aspekten finden Sie bereits im Ergebnisbericht zur Studierendenbefragung im Wintersemester (https://www.hul.uni-hamburg.de/forschung/laufende-projekte/tales/bericht-zur-studierendenbefragung-im-wintersemester-21-22.pdf). Im Wintersemester wurden insbesondere die Vermeidung vom Wechsel der Form (digital/in Präsenz) und der Anfahrtsweg als relevant eingeschätzt. Zudem gaben etwa ein Drittel der Studierenden an, dass sie möglichst viele Präsenzveranstaltungen besuchen wollten. Allerdings gaben auch ein Drittel der Befragten an, dass sie umgekehrt möglichst wenig Präsenzveranstaltungen gewählt hatten. In Bezug auf die Vorteile, die Studierende bei der Präsenzlehre sahen, wurden viele Aspekte als wichtig eingeschätzt – besonders aber der erleichterte Austausch mit Lehrenden und Mitstudierenden, mehr Austausch außerhalb der Lehrveranstaltungszeit und die Möglichkeit neue soziale Kontakte zu knüpfen.

Alle weiteren Berichte zu den Ergebnissen der Befragungen im Rahmen des TaLeS-Projekts finden Sie auf https://www.hul.uni-hamburg.de/forschung/laufende-projekte/tales.html .

Anmeldephase zum Teaching Analysis Poll startet

Auch im Wintersemester bietet das Team Evaluation den Lehrenden die Möglichkeit, Feedback zu ihrer Lehrveranstaltung mit Hilfe des Teaching Analysis Poll einzuholen. Anhand der Fragen „Wodurch lernen Sie in dieser Veranstaltung am meisten?“, „Was erschwert Ihr Lernen?“ und „Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für die hinderlichen Punkte?“ treten die Studierenden untereinander und mit den Moderator:innen in einen Dialog mit dem Ziel, Feedback für die Lehrenden zu formulieren sowie das eigene Lernen zu reflektieren.

In diesem Semester bieten wir die Durchführung des Teaching Analysis Polls erstmals im Rahmen des Workshopprogramms des HUL an. In diesem Setting gibt es die Möglichkeit, an einen Einführungsworkshop zur Evaluation von Lehrveranstaltungen mit qualitativen Feedbackmethoden teilzunehmen. Anschließend lassen alle Teilnehmer:innen ihre eigene Lehrveranstaltung „tappen“, um dann im Januar in einem abschließenden Workshop gemeinsam über Ergebnisse und Erkenntnisse zu beraten.

Die Anmeldung zum Workshopprogramm finden Sie hier.

Die Anmeldung zum klassischen Teaching Analysis Poll finden Sie hier.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

DBR-NETZWERK

Am 22. September 2022 fand das erste Symposium des Netzwerks Design-Based Research als methodologischer Rahmen in der Bildungsforschung unter dem Titel „Knowledge by Design in Education: Getting to the Core of DBR Epistemology” an der Universität Paderborn statt. Mit zwei Keynotes, zwei Beiträgen aus dem Kreis der Netzwerkmitglieder und einer übergreifenden Diskussion mit den ausnahmslos DBR-erfahrenen Symposium-Teilnehmenden war die Veranstaltung auf einen intensiven Dialog zu epistemologischen und methodologischen Fragen ausgelegt.

Für die Keynotes hatten wir mit Susanne Prediger von der Technischen Universität Dortmund sowie Matt Easterday und Daniel Rees Lewis von der Northwestern University in den USA Gäste eingeladen, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten wertvolle Impulse für die Diskussion geben konnten. Die Netzwerkbeiträge wurden von Angelika Bikner-Ahsbahs und Dieter Euler eingebracht. Einen Rückblick von Gabi Reinmann gibt es im Netzwerk-Blog. Das nächste Symposium wird voraussichtlich am 28. September 2023 in Hamburg stattfinden.

WERT

In Projekt WERT gehen die Maßnahmenevaluationen mit dem Start des Wintersemesters in die zweite Runde. Nachdem im Sommersemester hauptsächlich Career-Center- Angebote hinsichtlich der Steigerung der wahrgenommenen beruflichen und gesellschaftlichen Relevanz des Studiums evaluiert wurden, liegt der Hauptfokus ab Oktober auf geisteswissenschaftlichen Vorlesungen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten auf der Suche nach Kooperationspartner:innen bekundeten deutschlandweit viele der angefragten Lehrenden Interesse an einer Evaluation ihrer Angebote, sodass nicht alle Veranstaltungen im Projekt berücksichtigt werden konnten. Aktuell werden letzte Vorgespräche geführt und parallel die ersten Befragungen organisiert. Bei der Wahl der Vorlesungen werden sowohl solche einbezogen, die thematisch starke gesellschaftliche oder berufliche Bezüge haben als auch solche, bei denen die Relevanz der Studieninhalte implizit gegeben ist. Neben Vorlesungen werden im Wintersemester auch weitere Formate evaluiert. Dabei handelt es sich zum Teil um wiederholte Evaluationen kleiner Workshops und zum Teil um neue Formate, die derzeit noch in Planung sind. Team WERT ist gespannt auf die Erkenntnisse, die mit den neuen Evaluationen gewonnen werden.


NETKOOP

Das BMBF-Projekt NetKoop war auf der diesjährigen Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd, 06.09.2022 bis 09.09.2022, Universität Paderborn) mit einem Beitrag zu ersten Forschungsergebnissen vertreten. Untersucht werden Gelingensbedingungen von meist drittmittelgeförderten Hochschulverbünden und Verbundprojekten, die eine Qualitätsentwicklung im Bereich Studium und Lehre zum Ziel haben. Wie eine entsprechende Frage an das Publikum zeigte, sind die meisten hochschuldidaktischen Einrichtungen an Verbundprojekten zur Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre beteiligt.

Erste Forschungsergebnisse aus den qualitativen Befragungen in drei exemplarisch ausgewählten Verbünden machen deutlich, dass die institutionelle Anbindung der Verbundprojekte in die Strukturen der jeweiligen Hochschule ein wichtiger Aspekt ist. Denn dies beeinflusst die Möglichkeiten eines Verbundes bzw. Verbundprojektes, Strukturen mitzugestalten, die Bildungsqualität ermöglichen. Die Auswertungen legen zwei idealtypisch unterscheidbare Formen nahe, eine wissenschaftsorientierte und eine praxisentwickelnde Form von Verbünden bzw. Verbundprojekten. Wissenschaftsorientierte Verbünde bzw. Verbundprojekte sind eher in den jeweiligen Fachbereichen, bzw. Fakultäten angesiedelt und orientieren sich an ihren jeweiligen Fachkulturen als Zielsystem ihres Entwicklungsprozesses. Praxisentwickelnde Verbünde bzw. Verbundprojekte sind dagegen eher an Stabstellen und/oder in zentralen Einrichtungen angesiedelt. Hier geht es stärker um Prozesse der Organisationsentwicklung der jeweiligen Hochschulen.

Entscheidend für die Weiterentwicklung von Bildungsqualität ist auch die Frage, wie Studierende in diese Entwicklungsprozesse eingebunden werden. Auch hierbei wurden in den empirischen Daten Unterschiede in beiden Formen sichtbar. Wissenschaftsorientierte Verbünde orientieren sich an der Gremienstruktur, die innerhalb der akademischen Selbstverwaltung üblich ist und auch der Studierendenschaft ein Anrecht auf eine gewählte Vertretung zugesteht. Die Studierendenpartizipation kann in dieser Form über die bereits bestehende Infrastruktur gestaltet werden. In praxisentwickelnden Verbünden muss die formale Beteiligung der Studierendenschaft (z.B. in Form eines Studierenden Beirats) neu gebildet werden. Hier wurden u.a. auch Widerstände in den jeweiligen Hochschulen berichtet. Die Daten verweisen darauf, dass die jeweiligen Hochschulleitungen erkennen müssen, dass die Studierendenschaft ein relevanter Akteur für Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre ist und dafür auch ein formalisiertes Mitspracherecht braucht. Hochschuldidaktische Einrichtungen setzen hier auf die Strategie einer Kulturentwicklung, um über ein Umdenken in der Hochschule sukzessive die Einbindung der Studierendenschaft in Entwicklungsprozesse zu erreichen.

In der abschließenden Diskussion wurde deutlich, dass sich die anwesenden Hochschuldidaktiker:innen mit den angesprochenen Themen identifizieren können und die Ergebnisse zu einem besseren Verständnis der eigenen Situation beitragen können.

DUTY IM DDLITLAB

Im Data Literacy Lehrlabor werden innovative Lehrprojekte gefördert, die die Data Literacy von Studierenden im Spannungsfeld von Employability und Self Empowered Citizenship unter Einsatz didaktisch gut begründeter, digitaler bzw. hybrider Lehr-Lern-Szenarien stärken.

In der 1. Ausschreibungsrunde wurden 14 Projekte aus unterschiedlichen Fakultäten und zentralen Einrichtungen der Universität Hamburg für die 6- bis 12-monatige Förderung ausgewählt.

Aktuell läuft die 2. und vorerst letzte Ausschreibungsrunde vom 1. September bis 4. November 2022– bewerben Sie sich jetzt um bis zu 50.000 EUR!

Antragsberechtigt sind hauptamtlich Lehrende sowie Angehörige lehr- und forschungsnaher Einrichtungen der Universität Hamburg.

Ihre Projektidee muss sich mindestens einer der folgenden Förderlinien widmen:

  1. Data Literacy Education im Studium Generale
    Lehrangebot, das sich an eine breite Studierendenschaft aus unterschiedlichen Fächern und Fakultäten (im Sinne des Studium Generale) richtet.

  2. Fachspezifische Data-Literacy-Lehrveranstaltungen
    Studienangebot, das sich an eine fachspezifisch begrenzte Studierendenschaft eines Faches, mehrerer benachbarter Fächer oder solche Fächer richtet, die in mehreren Studiengängen anwendbar sind.

  3. Transferorientierte Data-Literacy-Lehrveranstaltungen
    Lehrprojekte, die auf die Zusammenarbeit mit Partnern aus der Metropolregion abzielen. Noch auf der Suche nach Kooperationspartnern oder Transferideen? Schauen Sie hier unsere Challenges an!

Projektanträge für Lehrideen im Studium Generale und im Bereich Transfer sind in dieser Ausschreibungsrunde besonders willkommen.

Haben Sie außerdem Ideen für die Konzeption und Durchführung von Weiterbildungsangeboten für Lehrende im DLE-Kontext und suchen nach Fördermöglichkeiten? Kommen Sie auch dazu gern auf das DDLitLab zu.

Alle weiteren Informationen finden Sie unter: https://www.isa.uni-hamburg.de/ddlitlab/data-literacy-lehrlabor/projektfoerderung.html

TERMINE

mohammad shahhosseini/unsplash

HUL-RINGVORLESUNG - DDLITLAB LECTURE SERIES

Um in einen lebhaften Austausch mit Interessierten zu treten und die Diskussion rund um das Thema Daten- und Digitalkompetenzen an der Universität Hamburg anzuregen, hat das Projekt DDLitLab die Lecture Series ins Leben gerufen.

Im Wintersemester liegt der Schwerpunkt der hybriden Vortragsreihe auf der „Digital University Teaching Literacy“. Die Vortragenden beleuchten dabei unterschiedliche Perspektiven auf Lehre und Lernen im Kontext von Digitalität.

Dienstag, 11.10.22 von 16.00 bis 18.00 Uhr
„Mythen und Realitäten der digitalen Lehre“, Prof. Dr. Jörn Loviscach, FH Bielefeld

Dienstag, 13.12.22 von 16.00 bis 18.00 Uhr
„Gestaltung hybrider Lernräume“, Prof. Dr. Christian Kohls, TH Köln

Dienstag, 10.01.23 von 16.00 bis 18.00 Uhr
„Studieren in der Digitalität“, Prof. Dr. Sandra Hofhues, FernUniversität Hagen

Die Veranstaltung ist eine Kooperation vom HUL und dem ISA-Zentrum und ist sowohl für Mitglieder der UHH als auch externe Gäste geöffnet. Digital können Sie sich via Zoom zuschalten.

Der Präsenzteil findet im ISA-Zentrum, Jungiusstr. 11C, Raum C109, 20355 Hamburg statt.

Das Anmeldeformular und weitere Informationen finden Sie unter:https://www.isa.uni-hamburg.de/ddlitlab/veranstaltungen/duty-lecture-series-22-23
Wir freuen uns auf Sie! 

PUBLIKATIONEN

Ein Buch
HUL/Heudorfer

Bohndick, C., Breetzke, J., & Rosman, T. (2022). A comparison between different ways to assess demands-abilities fit in higher education: Empirical results and recommendations for research practice. Frontiers in Psychology, 13. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2022.896710

Eimer, A., & Bohndick, C. (2021). Teilnahme an Career-Service-Veranstaltungen und selbsteingeschätzte Employability von Studierenden an einer deutschen Universität. Zeitschrift für empirische Hochschulforschung, 5(2), 104-121.

Groß, N., Preiß, J., Paul, D., Brase, A.K. & Reinmann, G. (Hrsg.). (2022). Student Crowd Research. Videobasiertes Lernen durch Forschung zur Nachhaltigkeit. Medien in der Wissenschaft, Band 79, Münster, New York: Waxmann Verlag.

Reinmann, G. & Brase, A. K. (2022). Forschungsimmanenter Wissenstransfer in der Hochschullehre mit Design-Based Research: Die Rolle von Wissenspartnerschaften. Bildungsforschung (2).
https://bildungsforschung.org/ojs/index.php/bildungsforschung/article/view/865

Reinmann, G. (2022). Was macht Design-Based Research zu Forschung? Die Debatte um Standards und die vernachlässigte Rolle des Designs. Educational Design Research, 6 (2), Article 48.

Reinmann, G. Schmidt, M. & Vohle, F. (2022). Hochschulehre in der Mathematik – ein wissenschaftsdidaktisches Gespräch. Impact Free: https://gabi-reinmann.de/wp-content/uploads/2022/09/Impact_Free_48.pdf